Besuch von KK

Im Jahr 2006 besuchte Krishna Kumar Shah, kurz K.K. genannt, auf Ma's Einladung den Ashram Brindavon hier in Ulm und lebte für vier Wochen zusammen mit Ma’s Schülern dort. K.K. ist einer der langjährigsten Schüler von Sri Neem Karoli Baba – er begegnete Maharajji, unserem Satguru, im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal.

Ein etwas älterer Cousin hatte ihn in das Haus einer anderen Familie mitgenommen, in der sich ein Baba, ein Heiliger, aufhielt, um dessen Darshan und vor allem das süße Prasad aus Seinen Händen zu bekommen. Am Ende des Darshan fragte Baba, wo denn das Haus seiner Eltern sei. Wenig später kam Er auch zu K.K.’s Familie und segnete sie durch Seine Anwesenheit. Sein ganzes Leben hat K.K. von da an seinem Guru Sri Neem Karoli Baba gewidmet.

Seit ihrer gemeinsamen Zeit 1973 in Indien zu Maharajji’s Füßen sind Ma und Vishnu Digambar – Ma’s spiritueller Weggefährte und Ehemann – K.K. tief verbunden. Lange war dieser Besuch geplant, im Februar 2006 waren endlich alle Hindernisse überwunden und der langersehnte Besuch wurde Wirklichkeit. K.K. schrieb aus Indien: „Mein großer Wunsch ist, dass wir, Baba’s Kinder, alle unter Seinem göttlichen Schirm vereint sind.“

Im Ashram wurde alles sehr liebevoll für K.K.’s Kommen vorbereitet. Vishnu Digambar, sein älterer Sohn Bajarangi und Laxman, ein langjähriger Schüler von Ma, holten ihn am 15. Februar am Frankfurter Flughafen ab. Kamallata hatte K.K. auf Ma’s Bitte hin zu Hause in Nainital in Indien abgeholt und nach Deutschland begleitet. Als alle endlich im Ashram Brindavon ankommen, steht K.K. wie ein Kind im Eingang. Es ist ein Moment tiefer Stille und Bewegtheit, als er sich vor dem Bild von Maharajji und Ma verneigt.

Ma hatte sich sehr gewünscht, dass während K.K.’s Besuchs ein kleines Tagebuch geführt wird. So konnten viele der kostbaren Momente festgehalten werden. Wenn man darin liest, wird alles wieder lebendig, als wäre es gestern gewesen:

Am Abend des zweiten Tages ist K.K. nach der langen und anstrengenden Reise soweit ausgeruht, dass Vishnu Digambar ihn in den Tempel führen kann, wo er in Ma’s Namen mit einer Mala von ganzem Herzen begrüßt wird. Vishnu Digambar kommt nun fast jeden Abend in den Ashram, um K.K. zu besuchen. Sie tauchen ein in ihre Zeit mit Baba und tauschen ihre Erlebnisse und Geschichten über Ihn aus.

K.K. liebt das kleine Baba Kutir und wünscht sich eine Aarti dort. Dieser Wunsch wird ihm gerne erfüllt. Vishnu Digambar macht eine Puja vor dem großen Bild von Baba und schwenkt dazu das Aartilicht. Danach wird einer der alten Kirtan angestimmt, die Ma und Vishnu Digambar aus Indien mitgebracht haben – Neem Karoli Maharaj, Jaya Satyaguru Bhagavan. K.K. lauscht ganz innig und sagt: „Es ist wie nach Hause kommen – ich kann Maharajji hier fühlen.“

Wir singen ganz viel Kirtan mit K.K. und alles im Ashram geht einen etwas langsameren, mehr indischen Gang. K.K. bringt immer wieder zum Ausdruck, wie sehr er die Selbstlosigkeit und Liebe von Ma zu ihren spirituellen Kindern spürt und wie sehr Ma für uns alle sorgt.
Am Nachmittag besuchen wir mit K.K. Vishnu Digambar in der von ihm ins Leben gerufenen Praxis für Naturheilkunde und Yoga – dem heutigen Kashi-Yogazentrum. Als K.K. die Puja mit dem großen Bild von Baba und dem knienden Hanuman sieht, verkündet er voller Freude: „Maharajji ist überall, auch hier ist Er spürbar.“

Eine Woche nach seiner Ankunft kommt Ma in Begleitung von Vishnu Digambar in den Ashram. An diesem Abend begegnet K.K. Ma zum ersten Mal. „Dies ist ein sehr, sehr, sehr besonderer Augenblick“, sind Ma’s Worte in dieser ersten Begegnung, als sie mit uns allen diesen kostbaren Moment teilt und für uns in Worte fasst, wie unermesslich Maharajji’s, Baba’s Liebe uns alle durchdringt.

Als Ma sich später verabschiedet, hat K.K. Tränen in den Augen und sitzt für eine Weile ganz still da. Am nächsten Tag erzählt er, dass er von der Begegnung – dem Darshan – mit Ma so tief berührt war, dass er dieses überwältigende Gefühl, diese Präsenz von Maharajji, die er beim Darshan gespürt hat, mit allen Menschen teilen möchte.

In Ma’s Morgendarshan am Telefon früh am nächsten Morgen spricht Ma noch einmal über diese besondere Begegnung mit K.K. und eröffnet uns eine höhere Sicht auf ihn, als die Manifestation des vollkommenen Schülers: „Ein wahrer Devotee ist jemand, der immer und unter allen Bedingungen auf sein Herz hört, der – selbst wenn er anders wollte – nicht anders kann.“

Am darauffolgenden Wochenende feiern wir in Ma’s Gegenwart ein inniges Shivaratri-Fest mit K.K. Ma liest uns die Verse aus dem letzten Kapitel der Ashtavakra-Gita „Ich bin Shiva“ vor und liest sie für K.K. auch auf Englisch. Als es am Abend unaufhörlich schneit, sagt K.K. begeistert: „Jetzt ist Shivaratri ganz und gar vollkommen. In Indien glauben wir, dass Schneefall nach Shivaratri beweist, dass dies wirklich Shiva’s göttlicher Wohnsitz ist!“
Viele der Schülerinnen sind zum Fest indisch gekleidet und tragen einen Sari, was K.K. so sehr gefällt, dass er sich ein Foto mit ihnen wünscht.

Beim nächsten Darshan, den K.K. mit Ma hat, spricht er zu Ma und Vishnu Digambar über das Reisen mit Baba und wie gerne er mit Ma die beiden anderen Ashram – Ayodhya in Berlin und Kainchi in Köln – besuchen würde. Da der Meister nicht anders kann, als einen von Herzen kommenden Wunsch umgehend zu erfüllen, geht die Reise gleich am nächsten Morgen los. In beiden Ashram haben sich viele Schüler versammelt, sie freuen sich über K.K.’s Besuch und den unerwarteten Darshan. Auf der Rückreise gerät der Ma-Bus in ein tiefes Schneegestöber. Mit leuchtenden Augen steigt K.K. um 5 Uhr morgens nach zwölfstündiger Fahrt mit Ma aus dem Bus und sagt: „Ich muss euch allen sagen: es war einfach wunderbar!“

An einem Nachmittag kommt Ma überraschend mit Vishnu Digambar in den Ashram und besucht K.K. in seinem Zimmer. Diese Begegnung bringt in K.K. eine Seite zum klingen, die ihn strahlend und überfließend erzählen lässt: „Es war eine solche Freude, Ma und Vishnu Digambar zu sehen! Sie hat mir Tee gegeben, mich aus ihrer Tasse trinken lassen und vor Freude kamen mir Tränen, als sie mich eingeladen hat, diesen Ashram jederzeit wieder zu besuchen!“

Am folgenden Tag beginnt Ma den Morgendarshan mit den Worten: „Diesen Tag müsst ihr euch merken… Heute Morgen hat eure MA keine Lust auf offizielle Begrüßungsformeln. Das mag damit zusammenhängen, dass mich endlich einer erkannt hat. Wer könnte das wohl sein? Natürlich der K.K., der fühlt seinen Baba in dieser MA!“

Ma’s Geburtstag wird in diesem Jahr mit einem göttlichen Fest gefeiert, dessen Glanz uns alle umhüllt. Ein wahres Highlight ist die Aufführung der Hanuman-Geschichte aus dem Ramayana, die von den Schülern im Durga Ensemble auf wunderbare Weise inszeniert worden ist. Ma ist begeistert und fragt uns am nächsten Tag, was uns am meisten berührt hat. K.K. erzählt, dass er so sehr in die Geschichte eingetaucht und versunken war, dass sein Verstand aufgehört hat zu arbeiten.

Im Anschluss an einen Darshan führen einige Schülerinnen ein Interview mit K.K. in der Gegenwart von Ma, auch Vishnu Digambar ist dabei. K.K. ist so erfüllt von der Begegnung mit Ma, dass es aus ihm nur so heraussprudelt: Wie gesegnet und glücklich wir uns schätzen können, in Ma’s Ashram leben zu dürfen – in der Präsenz von Maharajji und mit den mütterlichen Unterweisungen von Ma, die – und das meint K.K. deutlich zu fühlen – Menschen wirklich zu Gott führen kann. K.K. erinnert uns daran, wie viele Menschen es allein in Deutschland gibt, und von all diesen sind wir es, die den Weg in den Ashram gefunden haben – ein unermesslicher Segen für uns alle!

In den vier Wochen seines Besuchs hat K.K. uns viele Geschichten aus seinem Leben mit Baba erzählt. Wir haben mit ihm und dem Satsang täglich die Hanuman Chalisa und Kirtan gesungen und die Aarti gefeiert, geduldig hat er all unsere Fragen beantwortet – es war eine unglaublich reiche und erfüllte Zeit. Sein natürliches Sein in Ma´s Gegenwart, sein vertrauter Umgang mit einem lebenden Meister hat uns einen viel größeren Blick auf Ma ermöglicht. Zum Beispiel sagt K.K. im Interview: „Der größte Dienst, den man tun kann, ist, Menschen zu Gott zu bringen. Es ist das Ziel des Lebens, zu der höchsten Wahrheit zu finden. … Baba hat manchmal den ganzen Tag nicht gegessen, weil so viele Menschen so viele Fragen an Ihn hatten. Das Gleiche ist mit Ma hier. Es war unglaublich für mich. Ein gewöhnlicher Mensch kann das nicht tun. Jemand wie Ma oder Baba braucht nichts für sich selbst, sie sind einfach nur für die anderen da.“

Am 16. März müssen wir uns von K.K. verabschieden. Im Morgendarshan bringt Ma zum Ausdruck, dass wir alle traurig sind, dass er wieder nach Indien zurückfliegt und erinnert uns auch daran, dass dieser Abschied, wie jeder Abschied, nur vorübergehender Natur ist – so wie alles nur vorübergehender Natur ist. Ma bittet uns, K.K. tief in unser Herz zu nehmen – und auch all das, was er im Interview so offen angesprochen, was er erlebt, gesehen und gefühlt hat.

Sri Sri Sri 1008 Sri Baba Neem Karoli Santa Maharaj ki Jai!

Sri Gurumata Sri Ma Durgamayi ki Jai!