Und die Liebe währet ewiglich

Diesen Artikel haben Schüler:innen von Ma über das Wesen ihrer Lehre geschrieben. Er handelt von der Suche nach der Liebe und wie Ma selbst zu ihr gefunden hat.
Der KunstWerk e.V. und die Stadtbibliothek Ulm baten den Ashram zu den 11. Ulmer Wortschatzübungen einen Text zum Thema Liebe beizutragen. Ma’s Chela Hanuman las ihn an diesem Abend vor.

Immer einmal wieder erzählt Ma davon, wie sie als Kind – hier in Ulm aufwachsend – mit ihren Eltern den großen Friedhof oben am Michelsberg besucht und an einem wunderschönen steinernen Engel vorbeikommt, der vielleicht heute noch dort steht. Der Engel trägt ein Schriftband mit den Worten „…und die Liebe währet ewiglich” - und wie sie sich jedes Mal hingezogen fühlt, liest sie diese Worte, die eine Art Versprechen bergen, zu dem sie keinen Zugang hat.

Jahre vergehen, bis sie sich dieser Worte wieder erinnern wird.

Inzwischen zu einem jungen Menschen herangewachsen, dem die Unbeständigkeit und Verletzlichkeit des Lebens innerlich zusetzt , macht Ma sich auf die Suche nach etwas Unvergänglichem, nach etwas, das einfach so, wie es ist, unverändert in uns Menschen bleiben könnte – und erinnert sich an den Engel, erinnert sich an das verheißungsvolle Schriftband und die Worte „…und die Liebe währet ewiglich”.

Ihre Suche führt Ma auf einen geistigen, einen spirituellen Weg. Unter der Anleitung ihres Lehrers und Meisters Neem Karoli Baba beginnt sie zu erkennen, was selbst die Liebe in uns Menschen, die doch ewiglich währen könnte, immer wieder zu beenden vermag: Es sind unsere Bedingungen, unsere Vorstellungen und persönlichen Wünsche an die Liebe, die ihr Erblühen letztendlich verhindern.

Schmerzlich, sagt Ma, ist dieser innere Prozess, der für sie in dieser Erkenntnis mündet: Solange ich Bedingungen an meine Liebe habe, solange ich für die Liebe etwas, vielleicht sogar etwas Bestimmtes, zurückbekommen möchte, so lange zerbricht und endet auch die größte Liebe.

Schmerzlich, sagt Ma, ist es, sich selbst aus dem Geflecht eigener Erwartungen und Bedingungen zu schälen – um dann ganz in der Liebe sein zu können, die der Engel so herrlich verkündet.

Es ist allein die bedingungslose Liebe, die ewiglich währet. Sie zeigt sich im Laufe der inneren Suche als eine ewig sprudelnde Quelle – so als entspränge sie aus sich selbst und könne deshalb niemals vergehen – mitten in unserer Brust.

Ma sagt: „Aus dieser Quelle zu schöpfen, bedingungslos allen Menschen liebend begegnen zu können, erfüllt alle Hoffnung.”

Nicht mehr den Unsicherheiten des Lebens so ganz ausgeliefert zu sein, auf die Liebe bauen zu können, die als einzige Kraft in uns Menschen alles überdauert – die Suche nach dieser Liebe in mir bestimmt auch mein Leben als Ma‘s Schüler – ich kenne kein anderes Ziel.

Schließen möchte ich meine Lesung mit einem Zitat von Durgamayi Ma:

Die Liebe ist nicht das Ziel dieser Reise, die Liebe ist der Weg.