Vom Oster-Fest im Ashram Brindavon

Wir stehen dicht gedrängt im nächtlichen Hof des Ashram um das Osterfeuer und warten auf unsere Meisterin. Ma kommt, um einen Moment mit uns am Feuer zu sein und entzündet die Osterkerze, trägt sie in den noch dunklen Tempel.

Wir folgen unserer Ma einer nach dem anderen, jeder trägt sein eigenes Licht in einer Tonschale zur mit Blüten geschmückten Oster-Puja – symbolisch trägt jeder von uns ein Licht in sein eigenes Dunkel!

Ma liest für uns aus dem Buch „Subtil ist der Pfad der Liebe“ ein Gedicht, in dem ein Schüler sein Erleben in Sri Neem Karoli Baba’s Gegenwart beschreibt. Ma liest das Gedicht so voller Leben, dass es mir ist, als säße ich in diesem Moment selbst zu Maharajji’s Füßen.

Wie kann man erklären, was mir geschah? Ich stellte keine Fragen. Ich war auch nicht plötzlich wieder ein Kind. Wenn andere sangen, faltete ich meine Hände und beobachtete. Würdest du mich fragen, dann müsste ich antworten, dass nichts geschah – überhaupt nichts. Ich weiß nicht, ob ich vorbereitet wurde, bevor ich kam. Er schaute mich nur an… und befand sich plötzlich überall und war alles – wie der Wind.

— Aus dem Buch Subtil ist der Pfad der Liebe

Und während des Darshan, in dem Ma einen Schluck frischen klaren Osterwassers in jede Hand gibt, spüre ich, wie sich etwas Hartes, Verspanntes löst in mir und wie ich beginne, mich weich und weit zu fühlen. Ma spricht zu uns über Jesus als vollendeten Menschen, wir singen, hören Musik, bekommen von Ma süßes Prasad und ich habe das Gefühl, jeder Schüler trinkt von diesem Sein mit unserer Meisterin. Neu geöffnet, gestärkt, geschützt, getröstet alle zusammen und jeder für sich.
Bhavani