Die Herrlichkeit des Lebens

Vor dem Retreat schrieb ein Schüler, sich an Ma’s Jahreslosung für dieses Jahr erinnernd, an Ma:

Ich rufe Dich und bitte Dich zum Retreat zu kommen! Bitte zeige uns die Herrlichkeit des Lebens, in der Du lebst, und zeige uns, wie wir dorthin gelangen, denn das ist meine Sehnsucht. Ich freue mich auf das Retreat und das Sein in Deiner Gegenwart.

Und Ma greift diese Bitte auf, zeigt uns, alles Warten auf äußere Veränderungen aufzugeben, um uns so dem Hier und Jetzt zuzuwenden: „Mehr kommt nicht“, sagt Ma, „es ist alles jetzt schon da!“

Und so nimmt Ma uns mit, in diesen drei Tagen des Retreats, führt uns tiefer in das Erleben des jeweiligen Moments.

Abends ist Ma mit uns am Dhuni, der heiligen Feuerstelle unter einem Pavillon im Garten des Ashram. Hier feiern wir eine Feuerzeremonie – die Pujari rufen die 108 Namen der Göttlichen Mutter und alle antworten mit “Swaha”, einige geben dabei Reis, Blüten und Räucherwerk als Gabe in das Feuer, das in Indien als die göttliche Mutter verehrt wird.

Danach, als nur noch das Knistern des Feuers zu hören ist, erhebt sich diese magische Stille, pulsierend von Lebendigkeit – der Segen von Ma’s unmittelbarer Gegenwart.
Am letzten Abend bittet uns Ma, Kirtan zu singen - das Singen von und zu Gott – und als zwei Chela mit dem Kirtan beginnen, singt auch Ma mit lauter Stimme mit. Wie wundervoll sich der Gesang erhebt in der Nacht.

Nach dem Kirtan äußert eine Schülerin den Wunsch, Ma das Gedicht zur Göttlichen Mutter vorzulesen. Es beschreibt die Sichtweise eines mit Hingabe erfüllten Menschen, der die Göttliche Mutter in allem sieht:

Allen Erfahrungen liegt nur die Eine Erfahrung zugrunde –
DIE GÖTTLICHE MUTTER

Alle Ereignisse tragen nur das Eine Ereignis in sich –
DIE GÖTTLICHE MUTTER

Ob die Dunkelheit der Nacht oder jene geschlossener Augen,
ob Tageslicht oder irgendein Licht, es ist immer nur das Eine Licht –
DIE GÖTTLICHE MUTTER

— aus dem Gedicht „Die Göttliche Mutter“, von Swami Omkarananda