SatsangBrief - September 2025

Diesen Monat berichten wir Euch von dem bewegenden Fest Nirvan Divas, dem 52. Jahrestag, an dem unser Satguru, der geliebte Guru unserer Meisterin, seinen Körper verlassen hat. Der gesamte Tag war geprägt und erfüllt von der Liebe und Dankbarkeit, die unsere Ma jede Minute von jedem Tag empfindet und lebt. Auch wir waren von dieser Liebe umhüllt und durchdrungen.

“…then it is easy”

„Wenn ihr euch mit dem beschäftigt, was ihr geschenkt bekommt, anstatt mit dem, was es kostet, wird es einfach“. Als Ma diese Worte im Darshan anlässlich Baba’s 52. Mahasamadhi sagte, wurde ich innerlich hellwach und meine innere Stimme wollte, dass ich ganz aufmerksam bin und zuhöre. Ich fühlte mich angesprochen. Es ging um meine Sichtweise. Ich bin zu sehr mit dem Preis anstatt mit der Fülle, die mein spiritueller Weg mit sich bringen kann, beschäftigt. Mir wird klar, es bedarf einer Änderung meines Blickwinkels.
In der Bhagavad Gita werden die meisterlichen Fähigkeiten mehrfach beschrieben, so erlebe ich Ma beispielsweise im 53. Vers des Kapitel 18: „Frei von Eigenwillen, Aggressivität, Überheblichkeit, Zorn und der Gier, Menschen oder Dinge zu besitzen, sind solche Menschen in Frieden mit sich selbst und anderen …“ Ich erinnerte mich an Nirvan Divas wieder daran, wie der Wunsch nach innerem Frieden mich vor vielen Jahren zu Ma geführt hat.

Ramakrishna

Mit endloser Geduld

Am Fest zu Ehren von Baba‘s 52. Mahasamadhi hat mich sehr berührt, wie Ma das Aarti-Licht hielt. Lange Zeit, bis wirklich alle, die wollten, zu Ma gekommen waren und Licht empfangen hatten, hielt Ma das Licht voller Geduld. Ohne irgendeine Unterbrechung.
Die Jahreslosung für 2025 kam mir in den Sinn: „Bewahre das Licht im eigenen Herzen - komme, was wolle.“ So voller Geduld will ich lernen, das Licht in mir zu hüten.

Nirmaladevi

“Göttliche Essenz”

vielleicht klingen diese zwei Worte beim Lesen recht abstrakt und lange konnte ich sie wenig mit selbst Erlebtem verbinden, bis wir während des Festes auf einer großen Leinwand Bilder von Baba mit seinen Chela anschauten, die oft mit einem von Liebe leuchtenden Gesichtsausdruck - hingerissen von seiner göttlichen Essenz - Baba ansahen. Im Darshan hatte Ma noch gesagt: “Es geht niemals um die Person des Meisters”. Und oft schon hatte ich von Ma gehört, dass das Göttliche auf dem spirituellen Weg zuerst im Meister sichtbar wird, dann in allen anderen Menschen und zuletzt in einem Selbst. An Nirvan Divas gab es für mich diesen einen Moment nach der Aarti, die wir von Herzen zu Babas Bild auf der großen Festpuja feierten.
Ma war mit uns in der Kirtanhalle, saß auf dem Thakat zur Festpuja gewandt und hielt das Aartilicht auf dem Schoß, jede:r durfte sich Licht nehmen. Mit vielen anderen Besuchern und Chela sah ich in Stille zu, wie ein Mensch nach dem anderen zu Ma trat - jeder auf seine Weise. Als sich alle Licht genommen hatten - schmiegte sich Ma ins Thakat und wandte sich mit einer leichten Bewegung zu uns. Unwillkürlich angezogen von dieser göttlichen Süße, die von Ma ausging, kamen wir alle so nah wie möglich, saßen einen unendlich glücklichen Moment einfach da und als Ma aufstehen wollte, rief ein Schüler laut: Bleib noch Ma! Die göttliche Essenz, in solchen Momenten spüre ich sie, durch meine Meisterin und alle Grenzen heben sich auf.

Bhavani

Bedingungslose Liebe des Meisters

MA sieht mit uns Bilder von Baba und seinen Chela, wir hören Baba‘s Stimme. Ich habe das Gefühl, dass Baba die Schönheit, die Liebe der Menschen, die Ihn umgeben, sichtbar macht. So ergeht es mir auch mit meiner Ma. Durch Ma weiß ich, dass es die bedingungslose Liebe überhaupt gibt, sie in jedem Menschen wohnt, der Meister kann die Liebe ans Licht bringen. Es liegt an mir, diese Liebe wahrzunehmen, sie in mein Handeln einfließen zu lassen. Wie Ma sagt, die Energie ist da, wie ich sie nutze, ist nun meine Entscheidung. Widme ich mein Handeln, mein Leben, meiner Ma, habe ich die Möglichkeit, zum Licht zu gelangen, unabhängig von äußeren Begebenheiten. Was für eine Freiheit, die sich da auftut! Ich bin meiner Ma so dankbar, dass ich in Ihrer Liebe wachsen darf.

Parvati

Der Garten in mir

Es wogte ein wunderschöner Kirtan, als Ma die Kirtanhalle betrat. Ma’s freudiges Gesicht zu sehen, überhaupt Ma zu sehen, weitete mein Herz, welches ich oft erst in diesem Moment als eng wahrnehme. Ma geht zur reich geschmückten Puja für Baba und ich fühle in diesem Augenblick Ma‘s Hingabe und Liebe zu ihm. Ganz einfach und losgelöst von dem lauter werdenden Kirtan, geht Ma zu den Hanuman und Durga Murtis und faltet dort die Hände zum PRANAM. Ma setzt sich auf ihre ganz eigene, unbeschreibliche Art auf das Thakat und singt mit uns ihren Schülern Kirtan. Sehr freudig, sehr getragen von Liebe. Ich singe aus meinem vollen Herzen und koste jeden Augenblick dieser erhebenden Momente. Als der Kirtan abklingt, will Ma in Stille mit uns sitzen, fragt jedoch: „Um was habt ihr mich gebeten, über was soll ich sprechen?“ Ein süßer Moment der allgemeinen Verwirrung entsteht, bis eine Schülerin Ma antwortet: „Wir haben dich gebeten, von deiner Zeit mit Baba in Indien zu sprechen!” Dann spricht Ma zu uns. Wieder einmal ist zu sehen, was Ma uns oft sagt, dass der Meister ohne die Beteiligung des Schülers nichts machen kann. Von Ma‘s Darshan bleibt mir in Erinnerung, dass Babas Worte und sein Sein, Ma inspiriert haben, ihr eigenes Innerstes wie einen Garten mit vielen schönen Blumen zu pflegen. Durch Ma’s Worte konnte ich diesen Garten in mir wahrnehmen und fühle, dass mein Leben im Außen darauf fußt, wie ich diesen Ort in mir pflege und gestalte. Ich spürte einfach nur Dankbarkeit zu Ma’s Füßen gefunden zu haben und den Willen, eine Bereitschaft zu entwickeln, Ma’s Lehre immer mehr in mich aufzunehmen und umzusetzen. Reich beschenkt, verneige ich mich.

Draupadi

Die Liebe ist größer als alle Zweifel

Ma erzählt, dass aus Baba’s Liebe wie aus einem Samenkorn zuerst eine Blume, dann ein grenzenloser Garten geworden ist, der die gesamte Welt umfasst. Und Ma spricht davon, wie wir wachsen können, unabhängig von den „Jahreszeiten“, unabhängig von jeglichen äußeren Bedingungen, das trifft mich so sehr ins Herz, berührt mich, lässt mich meine Sehnsucht so sehr spüren, mitten im Alltag neu zu denken! Unabhängig von mir selbst zu handeln und kleine Siege zu erringen. Ich will wieder mal alles auf einmal- und es sofort können, sofort voll und ganz umsetzen, weil es mich so sehr berührt und begeistert - und scheitere natürlich. Ma hat doch gesagt, das muss man jeden Tag aufs Neue machen, sich erheben zu neuem Handeln, neuem Denken! Was mich sehr berührt hat und mir ein unglaubliches Vorbild an Liebe und Geduld ist, dass Ma sagte, dass sie sehr, sehr gerne wiederholt, worum es geht, in der Hoffnung, dass doch einer von uns Ma hört und dass sie die Hoffnung nicht aufgibt. Diese unermüdlichen, zuversichtlichen Worte inspirieren mich, trösten mich! Ich habe ein näheres, klareres Bild davon bekommen, was bedingungslos Handeln, bedingungslos Lieben, frei Lieben, ist. Ma sagt, „jeder der wachsen möchte, kann in diesem Garten erblühen“- und „Was nicht wächst, das versteinert!“ Und sie macht uns wieder Mut: -“Denkt nicht allzu sehr daran, was ihr dafür hergeben müsst, denkt vielmehr daran, was ihr jeden Tag bekommt!“ In Ma’s Nähe fühle ich, die Liebe ist größer als alle Zweifel!

Rajani

Spirituelles Wachstum ist grenzenlos

Seit Ende Juli hatten wir Ma nicht mehr gesehen und allein der Anblick meiner Meisterin hat mein Herz erwärmt. Ma sprach über ihren Meister, Sri Neem Karoli Baba, und die tiefe Liebe zu ihm, die sie aus Dankbarkeit nun uns schenkt. Ich fühle mich aufgehoben und sicher. Ma beschreibt diese unendliche bedingungslose Liebe, Baba’s Essenz, in Bildern von einem Garten mit vielen blühenden Blumen und Bäumen, in dem es keine Grenzen gibt, alles umgekehrt sein kann, Mohnblumen und Rosen im Schnee wachsen, Bäume im Winter Früchte tragen. Für mich sind das Sinnbilder des spirituellen Wachstums, ich kann erblühen, wann und wo und wie auch immer. Ich kann zu dieser endlos blühenden Wiese werden. Das erfüllt und erfreut mein Herz. Ich glaube, dass diese Liebe auch in mir lebt, ich muss sie frei legen, ihr zum Wachstum verhelfen. Sie sieht vielleicht ganz anders aus, als ich sie mir vorstelle.
Am Sonntag spricht Ma über die Lebensenergie, die einfach da ist und sich beliebig und ziellos ihren Weg bahnt, sich auch der Macht und der Gier bedient, wenn wir ihr keine Richtung vorgeben. Das macht das Dunkle in dieser Welt für mich verständlicher. Ich erkenne, dass diese unbändige Lebensenergie von mir nur durch meine Entscheidungen eine Richtung bekommt und dass der Meister mir hilft, wenn ich mich dafür entscheide, diese Lebensenergie ins Licht und in die Liebe zu lenken. Ma’s Worte erinnern mich auch an einen Darshan, den Ma vor vielen Jahren gegeben hat: „Was für ein Mensch will ich sein“. Alles liegt bei mir. Durch Ma’s Worte, durch Ma’s Sein und ihre Liebe zu mir lebt Baba weiter und das ist mein Segen.

Karishma

… weil ich es will

Ein Satz begleitet mich innerlich aus dem Fest Nirvan Divas mit Ma hinaus in den Alltag. Ma sprach von der Lebensenergie, die ungelenkt in jedwede Kanäle des Lebens fließt, wenn wir dieser Energie nicht selbst eine Richtung geben. Und dann rief Ma uns zu:
„Ich liebe alle Menschen, weil ich es will!“ Oft hadere ich damit, weil ich wieder nicht freundlich, wohlwollend und liebevoll mit meinen Mitmenschen bin und Ma zeigt mir in diesem kurzen Satz, dass es geht und wie es geht, alle Menschen zu lieben – nicht von allein, sondern mit meinem immer wieder neu in mir aufgerufenen Willen.

Mahavira

Nirvan Divas - Ma’s Darshan am Sonntag

In dem abschließenden Darshan des Nirvan Divas Festes möchte Ma uns allen etwas sehr Wichtiges sagen. Ich versuche hier das wiederzugeben, was mich am meisten bewegt hat:
In jedem Menschen gibt es eine mächtige Lebensenergie, die ständig vorwärts drängt - sie ist jedoch blind, sagt Ma, und hat keine Richtung aus sich selbst heraus. Und wenn wir als spirituelle Schüler nicht lernen, diese Kraft zu kanalisieren, indem wir ihr eine Form geben, sucht sie sich selbst eine Form, unter Umständen auch eine, die ins Dunkel führt. Denn das Leben an sich hat kein Ziel - wir selbst müssen unserem Leben ein Ziel geben, damit uns diese Lebenskraft ins Licht führen kann. So habe ich Ma verstanden. Mit diesen Worten konnte ich sofort etwas anfangen, denn diese ungeleitete Kraft, die mich Dinge tun oder sagen lässt, die mich ins Dunkle führen, kenne ich zur Genüge. Und ich wusste, dass ich jetzt nicht länger zögern darf, das Ziel für mein Leben wirklich ins Auge zu fassen, es zu benennen und auch daran zu glauben. So kann ich mir meine Vision und mein Ziel jeden Tag neu vergegenwärtigen - alle zu lieben.

Kamallata

Mich selbst, als Mensch, besser verstehen

Während Ihres Darshan am Sonntag nach dem wundervollen Fest sprach Ma ein sehr ernstes Thema an: die Natur der mächtigen Lebensenergie, die jedem Menschen innewohnt. Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Meisterin darüber in dieser Radikalität und Deutlichkeit schon einmal gesprochen hat. Diese Energie, so habe ich es verstanden, will und wird sich manifestieren und wenn ich oder wir uns nicht darum bemühen, sie zu kanalisieren, sie in die Richtung zu lenken, die wir möchten, wird sie sich irgendwie Bahn brechen. Das erinnerte mich daran, wie Ma zu Beginn des Ukrainekrieges einer Schülerin antwortete, dass ein Krieg - einmal begonnen - eine Dynamik entwickelt, die nicht einfach zu beenden ist. Eine Wucht, etwas Eruptives konnte ich deutlich spüren und den dringenden Appell, uns das bewusst zu machen und durch kontinuierliche, nicht nachlassende spirituelle Übung diese Kraft zu lenken. Auch eine Unausweichlichkeit, sich damit auseinanderzusetzen zu müssen. Ich bin dankbar, dass ich von Ma lernen darf und nicht ein Spielball dieser Kräfte bleiben muss.

Himalaya

Die Lebensenergie wahrnehmen

Der Darshan, den Ma am Sonntagvormittag des Nirvan Divas Festes gab, hat mich sehr bewegt und ich habe daraufhin versucht, mehr darauf zu achten, die immer verfügbare Lebensenergie, von der Ma in diesem Darshan sprach, wahrzunehmen und zu sehen, wofür ich sie gerade benutze. Es ist keine einfache Übung, da auch dort immer mein Ego “mitmischt” und die Unterscheidungskraft dafür sehr geschult werden muss. Ich möchte mich darin üben, diese Lebensenergie immer mehr für das Gute einzusetzen.

Padmini

Vor einigen Wochen schrieb mir Ma diese Worte und ich möchte sie hier teilen, da ich sie für alle Menschen universell finde.
„Warte nicht mehr, handle jetzt, zumindest versuche es, der lehre deiner Guru Ma entsprechend. Gib dein allerbestes und erwarte nichts, erwarte keinen lohn, liegt er doch darin, dass du dein allerbestes geben kannst- so verströmst du dich, wie ein immer leuchtendes licht, an die welt.“
Jeden Tag lese ich diese Worte. Und es ist wirklich so - gebe ich mein Allerbestes, egal wo ich mich befinde - in einem Gespräch, beim Singen, beim Saubermachen, bei der Arbeit mit den Kindern… und erinnere mich daran, jetzt mein Bestes zu geben, erhebe ich mich augenblicklich aus der Unlust, den verschiedenen negativen Emotionen und dem Kreisen um mich selbst. In solchen Momenten bin ich einfach glücklich über diesen Weg, den Ma mir zeigt. Dafür, dass ich durch Ma’s Worte Werkzeuge in die Hand bekomme, wie ich zu einem sinnvollen Leben finde. Denn nach dem Sinn meines Lebens habe ich als junger Mensch verzweifelt gesucht.

Yamuna

An diesem Morgen war das Seva der Vorbereitung für das Fest zu Baba’s 52. Mahasamadhi gewidmet. Zu zweit wollten wir die Eingänge des Baba Mandir mit einer schönen Bemalung aus Kreidefarbe verzieren - unsere Aufgabe von Ma. Während wir uns im Seva üben, gibt es eine kleine Vesperpause, in der aber jeder für sich und in Stille bleibt. Ich bin selten zum Seva im Baba Mandir und als ich dann mit der Tasse Tee allein in der Bhandara-Küche saß, umfing mich wie aus dem Nichts eine tiefe wundervolle Stille. Sie war so präsent und fühlbar, als könnte ich sie anfassen. Staunend erlebte ich dieses stille Glück.

Kamallata

Im letzten SatsangBrief hatten wir angekündigt, dass wir Euch von dem Austausch des Heizsystems und den Anschluss an die Fernwärme berichten wollten, jedoch hat sich dieses Projekt durch unvorhergesehene Ereignisse und Schwierigkeiten in die Länge gezogen, so dass wir erst in der nächsten Ausgabe näher darüber berichten können.
In der nächsten Ausgabe berichten wir über das Durga Puja Fest, welches am Wochenende vom 26.09. bis 28.09. im Baba Mandir in der Gegenwart unserer Ma, der Verkörperung der Göttin Durga mit ihren mannigfaltigen Aspekten, stattfindet. Wir singen Kirtan zur Göttlichen Mutter, hören Ma’s Worte und dürfen ihre Darshan am Dhuni beim heiligen Feuer empfangen. Am Samstag gibt es ein festliches indisches Bhandara (Festessen).

Vom 10. bis 12. Oktober findet im Baba Mandir ein Bhakti Wochenende statt. An diesen Wochenenden gibt Ma Darshan und oft können wir Ma in kleineren Gruppen begegnen und ihr eine Herzensfrage stellen.

Ende Oktober gibt Ma einen Retreat für ihre Schüler:innen. Ein solcher Retreat ist ein Highlight für uns Chela. Wir ziehen uns aus dem Alltag für ein paar Tage zurück und begegnen unsere Ma und uns selbst ganz direkt und nah.