SatsangBrief - August 2025

In diesem Brief, der in Zukunft monatlich anstatt vierzehntägig erscheinen wird, berichten einige Chela über ihr Erleben während des Retreat, den Ma Ende Juli für ihre Schüler:innen gegeben hat, und über das Bhaktiwochenende, das Anfang August stattfand.

Ma’s Werkzeuge

Tief in mir bewegen sich Ma‘s Worte, dass alle Werkzeuge, die Ma uns gibt, dazu dienen, in ein höheres Bewusstsein zu gelangen und nicht dazu da sind, Alltagsprobleme zu lösen. Mir wurde bewusst, dass ich genau darin wie stecken geblieben bin, die Werkzeuge nutzend in dem Bewusstsein Probleme zu lösen. So habe ich alles auf Ma projiziert, dachte sie löst alle meine Probleme. Ma ist wegbegleitend als mein allerbester Freund immer bei mir. Gehen, Üben ist meine Aufgabe. Nutze ich Ma‘s Werkzeuge um in ein höheres Bewusstsein zu gelangen, z. B. Innehalten, ins Herz atmen, helle Gedanken gegen einen dunklen setzen, ergibt sich eine neue Perspektive, ein neuer Blick. Allein dadurch kann es passieren, dass sich ein Problem anders anfühlt. Ich hatte das Ziel aus den Augen verloren, nur beschäftigt den Alltag zu verwalten, festzuhalten, dass das Leben nicht zwischen den Fingern zerrinnt, kreisend um mich selbst. Eine Erleichterung macht sich in mir breit und lässt mich mutig den Weg mit meiner Ma in ein höheres Bewusstsein weitergehen, aus Liebe zu IHR.

Parvati

Dem Meister als wahren Freund begegnen

In diesem Retreat erlebe ich einmal mehr, wie Ma alles dafür gibt unsere Herzen zu erreichen:

Am ersten Morgen gibt Ma uns die Aufgabe das Zimmer zu benennen, das uns daran hindert, Ma als einem wahren Freund zu begegnen. Dahingehend suchend erlebe ich meinen Minderwert und versinke darin. Im Darshan am Abend sagt Ma: “Das Zimmer zu benennen ist der erste Schritt, die Tür zumachen und für immer verschlossen halten, muss man selbst.”

Schon ist der letzte Abend im Retreat da und leise Panik steigt in mir auf. Auch Ma sagt, dass der Retreat doch erst angefangen hat und gibt uns dann einen Darshan, welcher mich völlig überwältigt - staunend höre ich zu. Mas Worte, die alles aus den vergangenen Tagen verbinden, durchfließen alles Enge und Steinige in mir. Mein Herz öffnet sich. Ich fühle mich durch und durch erkannt. Meine Liebe zu Ma durchflutet mein Herz und mein ganzes Sein - es ist kaum zu glauben. Ma erneuert ihr Versprechen uns zu dienen, erinnert uns daran die Erleuchtung im Alltag zu üben und uns damit zu verbinden, dass Ma in unseren Herzen wohnt und immer bei uns ist.

Am Ende des Darshan kann jeder in Mas Tempelzimmer kommen und erhält Prasad aus Ma’s Händen. Dankbar verneige ich mich. Der Blick, den mir Ma schenkt, lässt mich Ma als meinen wahren Freund erkennen- er trägt mich durch die folgenden Wochen und innerlich suche ich immer wieder Zuflucht darin.

Yamuna

Mein inneres Fundament

Dieser Retreat beginnt ganz unerwartet mit einem Darshan am Telefon früh am Morgen im Tempel. Das Telefon klingelt, eine Chela begrüßt Ma und über den Lautsprecher hören wir Mas vertraute Stimme. Ich erlebe in ihr diese Kraft, die den aus negativen Projektionen gewobenen Schleier - der oft meine Sicht verdunkelt - einfach emporhebt.

Ma gibt uns die Aufgabe, dieses Zimmer in uns zu benennen, das wir verlassen müssen, um dem Meister, der den inneren Meister verkörpert, als wahren Freund zu begegnen. Diese Frage arbeitet in mir. Den Weg aus dem Zimmer des Selbstmitleids und Jammerns hat mir Ma bereits gezeigt; Doch erdrückend fühle ich, wie ich immer noch in einem Zimmer voller Erwartungen sitze: Erwartungen an Ma, sie möge für meine Erleuchtung sorgen, ohne dass ich meine Komfortzone dafür verlassen muss. Ma kommt am Abend in den Ashram Brindavon, gibt in den Tagen darauf Darshan im kleinen Kreis. Ich höre Ma sagen, es komme darauf an, ein inneres Fundament zu bauen, das dafür sorgt, dass das eigene Licht im Herzen unter keinen Umständen erlischt. Oh wie sehr ich mich danach sehne! Neu begreife ich, dass ich mich ändern muss und will und ich verlasse innerlich dieses vollgestopfte Zimmer der Erwartungen, spüre die Türklinke in meiner Hand und trete hinaus. Zumindest jetzt! Erlebe wie dieser Retreat, der Kirtan, die Stille und Ma’s Darshan mich nähren, beseelen und stärken - und dieser ungewöhnliche, oft unbequeme, aber so erhebende Weg mit Ma mein inneres Fundament ist.

Bhavani

Alles kommt von mir

Zum ersten Mal seit vielen Jahren gibt Ma einen Retreat für ihre Chela im Ashram Brindavon. In meiner Erinnerung fühle ich mich zurückversetzt in die Zeit, in der es noch kein Baba Mandir gab und wir oft hier zu einem Retreat zusammenkamen.

Am Samstag ruft unsere Meisterin uns früh morgens an und gibt uns nach langer Zeit wieder einen Darshan über das Telefon. Ma‘s Stimme über das Telefon zu hören, ihre Worte der Begrüßung, erwärmen mein Herz und als sie darüber spricht, dass der Meister mein aller, aller bester Freund ist, erfüllt mich tiefe Dankbarkeit, denn oft konnte ich schon mit meinen Problemen zu ihr kommen. Im Laufe des Darshan stellt Ma uns die Frage, welches Zimmer wir verlassen müssen, um Ma wirklich als unseren aller besten Freund zu begegnen. Ich muss eine Weile in mich gehen, tiefer suchen, um zu erkennen, dass ich etwas auf Ma projiziere: Den Glauben, dass der Guru etwas machen könnte, was ich nicht will, was nicht von mir kommt, was nicht ich, mein innerer Meister, mein wahres Selbst in mir stiftet.

Abends kommt Ma zu uns, wir sitzen alle im Tempel zusammen, es fühlt sich eng an, aber ich freue mich, meiner Meisterin in dieser Nähe begegnen zu dürfen. Und gleich fragt Ma mich auch, welches Zimmer ich zurücklassen möchte. Ich kann ihr erzählen, was ich in mir entdeckt habe, kann im Gespräch erkennen, dass mein Glaube, dass der Guru irgendetwas ohne meinen Willen machen könnte oder überhaupt machen würde, ein „Aberglaube“ ist, wie Ma es nennt. Das kann der Meister gar nicht. Ich benenne das Zimmer „Aberglaube“ und schließe die Tür zu diesem Zimmer. Noch einige Chela können Ma von ihren Zimmern erzählen, die sie verlassen müssen, um Ma als ihren besten Freund zu begegnen. Für mich fühlt es sich an, als wäre ich ein Stück leichter geworden.

Am nächsten Morgen haben wir das große Glück, dass wir Ma in sehr kleinen Gruppen begegnen dürfen. Während die erste Gruppe bei Ma ist, singen wir Kirtan und ich spüre in mir eine gewisse Spannung und Aufregung. Dann wird die zweite Gruppe aufgerufen und ich bin dabei, in mir erhebt sich das Gefühl der Freude, auf der einen Seite, und ein Gefühl von „eigentlich wäre ich lieber später dran“, auf der anderen Seite. Aber das kenne ich schon und ignoriere es. Die Chela in unserer kleinen Gruppe öffnen ihre Herzen und in allem kann ich mich auch ein stückweit wiederfinden. Als ich an der Reihe bin, spreche eine innere Unruhe an, die ich immer einmal wieder erlebe und von der ich auch dachte, Ma würde sie in mir stiften, aber das mache ich selbst. Es ist eine Furcht vor der inneren, heiligen Leere, die Ma als Vorraum zur Stille bezeichnet und die auf diese Leere folgt. Ich möchte lernen, sie auszuhalten, sie als wichtigen Schritt auf meinem Weg zu erkennen. Ich kann mich üben im „absichtslosen Schauen“, wie Ma es nennt. Das machen wir in unserer schnelllebigen Zeit mit ewigem Zugang zu sozialen Medien viel zu selten. Im Laufe des Tages dürfen die anderen Gruppen zu Ma gehen, wir singen, oder sitzen in Stille, ich reflektiere über meine Begegnungen mit meiner Meisterin.

Auch am dritten Tag des Retreats sieht Ma morgens weitere kleine Gruppen. Abends zum Abschied dürfen wir einzeln zu Ma in ihr kleines Zimmer kommen und von ihr Prasad empfangen. Ich verneige mich mit großer Dankbarkeit und dem Willen und der Absicht, meine Erkenntnisse mit in den Alltag zu nehmen, die Leere auszuhalten, „mal absichtslos in die Luft zu schauen“, meinen Gauben, meine Shraddha, zu ändern, um meinem Meister wirklich als aller besten wahren Freund zu begegnen. Als alle Ma zum Auto begleiten, beginnt eine Chela „Sri Ma Durga“ zu singen und Ma singt mit. Mit vollem Herzen verabschieden wir Ma im Hof.

Karishma

Erfahrungswissen

Sri Durgamayi Ma hat im Juli einen Retreat für ihre Schüler in Brindavon gegeben, an dem ich nicht teilnehmen konnte. Ich wohne in Sichtweite zum Ashram Brindavon. Während des Retreats konnte ich in meiner morgendlichen Meditation eine Fokussierung und Intensität wahrnehmen, als wäre Ma im Hier und Jetzt anwesend. Kaum war das Retreat zu Ende gegangen, ging die Fokussierung, die Intensität verloren und meine Konzentration lies meinen Gedanken freien Raum.

Ramakrishna

Sein Bestes geben … und dann noch etwas mehr

Die Tatsache, dass die Meisterin nicht direkt präsent war, war traurig. Gleichzeitig konnte ich erleben, wie alle Verantwortlichen und alle Helfer des Ashrams sich die größte Mühe gaben, sich zu beteiligen. Alle Aufgaben wurden mit der gleichen Aufmerksamkeit verrichtet. Jeder Besucher freundlich und aufmerksam begrüßt und empfangen. So wurde an diesem Wochenende ein Übungsfeld geschaffen, in dem jeder der Teilnehmer meditieren, sich besinnen konnte. Und für mich spürbar war, dass wir alle in der Präsenz und Liebe von Ma saßen und miteinander sein dürfen. Der Kirtan war sehr getragen von den Stimmen und der liebevollen Energie der Sänger. Immer wieder erlebe ich wie jeder einzelne sich bemüht sein aller Bestes zu geben. Vor allem die indischen Besucher werden warm und herzlich empfangen, sodass sie etwas Vertrautes finden können. Es bleibt die Dankbarkeit für MA die mit uns allen diesen Weg gegangen ist, und uns so viel gezeigt hat.

Chandrika

Sehnsucht

Das Baba Mandir erstrahlte für mich an diesem Bhakti Wochenende in vollem Glanz. Es war von sommerlichem Licht durchflutet - die mit Liebe zum Detail wunderschön mit Blüten geschmückten Pujas ließen mich die Schönheit dieses Ortes erleben. Der Garten glich im Abendlicht einer friedvollen Oase. Trotz oder gerade wegen des ausgiebigen lebendigen Kirtansingens, erlebte ich eine Stille, die diesen Ort so besonders macht.

Und doch fehlte dieser Stille etwas Erfüllendes. Denn das Baba Mandir erzählte für mich an diesem Wochenende auch von der Sehnsucht. Der Sehnsucht dem Meister an diesem Ort begegnen zu können. Der Sehnsucht, in die lebendige Stille in der Präsenz des Meister eintauchen zu können. Ich erlebte meine eigene Sehnsucht nach dieser glückseligen Stille in Ma‘s Gegenwart.

Ramakrishna

Freude

An diesem Bhakti Wochenende war Ma nicht körperlich anwesend. Wir sangen lebendigen Kirtan. Mittags wird liebevoll zubereitetes indisches Prasad ausgeteilt, wir sind ein Gruppe von ca. 60 Menschen, größtenteils Ma’s Chela, aber auch einige indische Besucher. Nachmittags setze ich mich zum Singen in die Kirtanhalle und spüre wie eine große innere Freude in mir aufsteigt, ohne bestimmten Grund oder Anlass, einfach aus Dankbarkeit hier sein zu dürfen, unter meinen Gurubhai, die das gleich Ziel haben, den gleichen spirituellen Weg gehen, geführt von unserer Ma, die in dem Moment präsent ist. Nirgendswo möchte ich lieber sein, denke ich. Abends hören wir den Darshan „Wozu der lebende Meister“, den ich schon viele, viele Male gehört habe, und der doch immer wieder neu ist und mich mit Dankbarkeit erfüllt, denn ich durfte einer lebenden Meisterin begegnen.

Karishma

Am Wochenende vom 12. bis 14. September feiern wir das Fest Nirvan Divas im Gedenken an den Tag an dem unser Satguru, Sri Neem Karoli Baba, der geliebte Guru unserer Meisterin seinen Körper verließ.

In der Gegenwart unserer Ma singen wir Kirtan und dürfen ihren Worten zuhören und ihren Darshan empfangen. Es gibt festliches indisches Prasad und am Abend feiern wir eine große Aarti zu Ehren von Sri Neem Karoli Baba.


Als Abschluss des neuntägigen Navaratri Festes ehren wir am Wochenende vom 26.09. bis 28.09. die Göttin Durga.

In der Gegenwart unserer Ma, der Verkörperung der Göttin Durga, singen wir Kirtan zur Göttlichen Mutter, hören Ma‘s Worte und dürfen gemeinsam mit unserer Meisterin am Dhuni das heilige Feuer erleben.


In der nächsten Ausgabe berichten wir auch über die Seva Woche, während der Malerarbeiten und Vorbereitungen für die Installation der neuen Heizung in Brindavon gemacht wurden. Durch den Anschluß an die Fernwärme in Ulm und die Überalterung der bestehenden Heizung war eine neue Heizung erforderlich geworden. Ein großes Projekt für den Ashram und die Chela, die im Ashram leben, und auch mit ein Grund, warum die beiden Ashram, Brindavon und das Sri Neem Karoli Baba Mandir, während der letzten zwei Augustwochen geschlossen waren.